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In jeder Krise steckt auch eine Chance
„Ich bin ein begeisterter Vereinsmensch, seit meiner Kindheit bin ich in Vereinen aktiv und bis heute engagiere ich mich in Vereinsvorständen. Ich habe sogar schon Vereine mitgegründet. Umso mehr schmerzt es mich, dass ein Reichelsheimer Verein, der über ein viertel Jahrhundert in unserer Stadt tätig war, nun seine Auflösung beschlossen und die Vereinsarbeit eingestellt hat“, berichtet Reichelsheims Bürgermeisterin Lena Herget. Gemeint ist der Tennis-Club 1997 Horlofftal Reichelsheim e.V., der auf seiner Mitgliederversammlung im April die Auflösung beschlossen hat. Nun befindet sich der Verein ein Jahr lang in einem so genannten „Liquidationsverfahren“, ehe er sich endgültig auflösen kann. „Das ist ein geregeltes Verfahren, das per Gesetz genau vorgeschrieben ist und vom Amtsgericht kontrolliert wird“, erläutert Dietmar Gilles, der letzte Erste Vorsitzende des Vereins. „Ich bedanke mich bei allen, die unseren Verein über so viele Jahre mit ihrem Engagement mit Leben gefüllt haben.“
Der Tennis-Club verfügt über ein Vereinsgelände, das ihm per Erbbaupacht von der Stadt Reichelsheim überlassen wurde. Das gesamte Gelände inklusive Vereinsheim wird der Stadt nach Auflösung des Vereins automatisch übertragen. Die Stadt prüft jedoch aktuell eine Rückabwicklung des Vertrages, um schon früher Eigentümer des Geländes zu werden. „Wir wollen auf keinen Fall, dass das Gelände verfällt, zu Vandalismus einlädt und das Gebäude unnötig über einen längeren Zeitraum leer steht. Es gibt viele denkbare Nutzungsmöglichkeiten und zahlreiche ehrenamtliche Akteure, die Raum für ihr Engagement suchen“, erläutert Bürgermeisterin Herget. Aktuell wird die Rückabwicklung juristisch geprüft. Gleichzeitig werden verschiedene Nutzungsmöglichkeiten durchdacht. „Es ist noch zu früh, um konkrete Ideen zu nennen. Wir sammeln derzeit Vorschläge und erarbeiten innerhalb der Verwaltung die Grundlagen für eine sinnvolle Weiternutzung. Klar ist jedoch: Der erste Schritt ist die Rückabwicklung des Pachtvertrages und eine Eigentumsübertragung auf die Stadt. Vorher ist es nicht sinnvoll, verschiedene Ideen und Vorschläge zu diskutieren.“
Selbstverständlich ist das Verfahren auch mit Kosten verbunden. Herget stellt dazu jedoch klar: „Die Sache ist rechtlich eindeutig, das Gelände geht so oder so an die Stadt über. Dabei ist absolut offensichtlich, dass das übertragene Vermögen die Kosten um ein Vielfaches übersteigen wird. Außerdem werden wir das Gelände weiterhin sinnvoll nutzen und auch somit einen Mehrwert für die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger schaffen. In jeder Krise steckt immer auch eine Chance. Ich bedaure die Auflösung des Tennis-Clubs sehr und danke allen Akteuren für ihr Engagement. Gleichzeitig blicken wir nach vorn und lassen keinen lähmenden Leerstand zu, sondern nutzen den Raum für neue Möglichkeiten.“
Haben Sie Anmerkungen oder Ideen für die Weiternutzung von Gelände und Vereinsheim?
Dann kontaktieren Sie uns gerne unter: rathaus@stadt-reichelsheim.de