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Stärkung der Nähe vor Ort
Oftmals scheitern Gestaltungsideen im öffentlichen Raum an hohen Kosten und großem Aufwand. Deshalb sind kreative Ideen und flexible Projekte gefragt, um Plätze so zu gestalten, dass sie zum Verweilen, miteinander ins Gespräch Kommen und Ausruhen einladen. „Als neues Mitglied bei der Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen haben wir uns für das Landesprojekt ‚Straßen neu entdecken‘ beworben und sind direkt ausgewählt worden. Ich freue mich sehr, dass wir dadurch über mehrere Wochen kostenlos an drei Plätzen im Stadtgebiet neue Orte der Begegnung schaffen konnten“, berichtet Reichelsheims Bürgermeisterin Lena Herget. Die Bepflanzung in Weckesheim führte Regine Rieß vom Laden „Schau‘ mal rein“ durch, die auch die Pflanzen für die restlichen Standorte auswählte. Das notwendige Gießen wird ehrenamtlich von Anwohnern übernommen, wie beispielsweise in Weckesheim von Sandra Sibbe von der „Alten Blechwerkstatt“. „Ich finde es klasse, dass auf unserem Lindenplatz die Stadtmöbel aufgestellt wurden. Sie werden toll angenommen und von vielen Menschen genutzt, um ein Schwätzchen zu halten oder einfach nur eine Pause einzulegen“, schildert Sibbe ihre ersten Eindrücke. „Bald steht das Dorffest in Weckesheim an und ich bin mir sicher, dass die Sitzgelegenheiten dabei gut genutzt werden. Auch wenn das Design sicherlich nicht jedem gefällt, so sorgen die Sitzmöglichkeiten und bepflanzten Elemente aber auf jeden Fall für Flair und Aufenthaltsqualität“, so Herget.
Die temporäre Umgestaltung des Lindenplatzes in Weckesheim, der Weed in Blofeld und des Rathausumfelds in Reichelsheim bleibt noch bis Ende Oktober stehen. Die Kosten des Mobiliars inklusive Anlieferung, Aufbau, Abbau und Abtransport wurden vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum getragen. Bauverwaltung und Bauhof der Stadt haben dabei unterstützt. Mit den modularen Elementen und flexiblen Stadtmöbeln erhalten Kommunen die praktische Möglichkeit, neben der Steigerung der Aufenthaltsqualität auch mögliche zukünftige Planung zu testen oder unkompliziert Optimierungschancen im bestehenden Straßenraum zu finden. Es bietet sich oft an, neue Flächenaufteilungen und -gestaltungen zunächst auf zeitlich begrenzte Maßnahmen zu beschränken.
Die Gestaltung des öffentlichen Raumes spielt eine zentrale Rolle bei der Stärkung der Nahmobilität, insbesondere des Fußverkehrs. „Straßen neu entdecken“ trägt dazu bei, den öffentlichen Raum gezielt und testweise aufzuwerten und macht somit die „Stärkung der Nähe“ vor Ort erlebbar. „Dank des in der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen Antrags zum Beitritt in die Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität konnten wir diese Chance nutzen. Wir werden uns auch im kommenden Jahr darauf bewerben und dann andere Standorte auswählen, um durch eine temporäre Gestaltung Plätze im Stadtgebiet aufzuwerten und neu erlebbar zu machen“, gibt Bürgermeisterin Lena Herget einen Ausblick.