Blick auf das historische Rathaus in Reichelsheim Bingenheimer Str. 33

Jugendpflege 4.0 

Was braucht es für eine funktionierende Jugendarbeit im ländlichen Raum? Ein engagiertes Team, ein abwechslungsreiches Angebot, vier Bürgermeister, deren Zusammenarbeit auf Vertrauen basiert, interessierte Jugendliche, ausreichend Raum, Zeit und ein stabiles finanzielles Fundament. All das ist dank der Zusammenarbeit der Kommunen Echzell, Florstadt, Wölfersheim und Reichelsheim in der Jugendpflege 4.0 zu finden. Vor einigen Jahren begann diese kommunale Zusammenarbeit, die sich mehr und mehr zu einem Erfolgsmodell entwickelte. 

Die Stadtverordneten der Stadt Reichelsheim bekamen auf Initiative der Bürgermeisterin Lena Herget hin einen Überblick über die aktuelle Jugendarbeit. Daniela Stelz, die die Leitung der Jugendpflege 4.0 innehat, präsentierte im Rahmen der Sitzung des Ausschusses für Soziales, Kultur und Sport die Jahresberichte 2021 und 2022 transparent und informativ. 

Zunächst stellte Stelz das fünfköpfige Team, das in Reichelsheim seinen Sitz hat, vor. Besonders herzlich begrüßte sie den Neuzugang im Team - Norman Möbus, der im September mit seiner Fortbildung zum Erzieher im Rahmen der praxisintegrierten Ausbildung begonnen hat. Auch im Bereich von Schulpraktika und Orientierungspraktika von Studierenden ist die Jugendpflege aktiv. 

„Wir haben ein sehr gutes Team und genießen die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unserer Bürgermeisterin und ihren drei Kollegen. Unsere Ideen stoßen stets auf offene Ohren und die Unterstützung in den Kommunen ist uns stets sicher“, lobte Daniela Stelz. 

3.909 Stunden zählt das Team am Standort Reichelsheim. Weitere 340 Stunden war das Team für die Jugendlichen aktiv.  Die restlichen Arbeitsstunden wurden in den drei anderen Kommunen geleistet. Im Rahmen der Osterferien wurden 19 Veranstaltungen angeboten. In den Sommerferien gab es 70 Veranstaltungen und in der Herbstferienwoche 17 Angebote. Zusätzlich zu den umfangreichen und abwechslungsreichen Ferienprogrammen, die nicht zuletzt dank ehrenamtlicher Akteure und Vereine zustande kommen kann, hat die Jugendpflege die aufsuchende Jugendarbeit praktiziert. Eine Besonderheit ist zudem das Programm „Hilfen für Fritz und Franzi“ - ein Gesundheits- und Gewaltpräventionsprojekt in Zusammenarbeit mit den Beruflichen Schulen am Gradierwerk. Nicht mehr wegzudenken im Portfolio des Teams ist ein Angebot zur Drogenprävention - „Kindheit unter Drogen - Annas Weg zurück ins Leben“.

Weiterhin bietet die Jugendpflege mit Kooperationspartnern einen Schreibworkshops, DJ-Workshops, Theateraufführungen und Rollenspiele an; kürzlich schloss sie das kreative Mitmachprojekt „Bunte Kinderstadt“ ab. Es gibt sowohl Angebote, die sich ausschließlich an Mädchen richten, aber auch konkrete Jungen-Aktionen. Das Thema Natur- und Umweltschutz wird ebenso aufgenommen wie die Zusammenarbeit im Bereich der Runden Tische „Flüchtlingsarbeit“. Für die städtischen Kindertagesstätten werden darüber hinaus Theaterveranstaltungen angeboten. Ein wichtiger Anlaufpunkt für die Jugendlichen im Stadtgebiet sind die vier Jugendtreffs, die in offener Atmosphäre zum Kennenlernen und Austauschen einladen. 

„Wir haben ein sehr gutes Angebot für unsere Jugendlichen vor Ort gemeinsam geschaffen. Mein Dank gilt, allen, die dies ermöglichen“, sagte Bürgermeisterin Herget. „Wir werden auch weiterhin diese wichtige Arbeit unterstützen und Anregungen aus der Zielgruppe stets aufnehmen“, ergänzte die Ausschussvorsitzende Marion Moll. 

Die Mitarbeitenden bilden sich regelmäßig fort. Sie nehmen an Supervisionen teil, haben einen Gesundheitspass, besuchen Erste-Hilfe-Kurse, Ausbildungen zum Rettungsschwimmer und bilden sich unter anderem im Bereich Streetwork, Kommunikation und Social Media weiter. Auch die Mitarbeit in Facharbeitskreisen und Gremien ist selbstverständlich. 

Ab sofort dürfen sich die Jugendlichen für das Herbstprogramm anmelden - hier geht es zur Anmeldung: 
https://www.unser-ferienprogramm.de/jugendpflege4/programm.php