Blick auf das historische Rathaus in Reichelsheim Bingenheimer Str. 33

Ein Ort zum Ankommen, Verweilen und Kultur tanken

„Herzlich willkommen an unserem wunderschönen Bergwerksee“, mit diesen Worten begrüßte Bürgermeisterin Lena Herget die zahlreichen Gäste, die sich am Sonntag, 30. Juli zur Einweihung des Weidenpavillons zwischen Weckesheim und Dorn-Assenheim eingefunden hatten. „Ich freue mich sehr darauf, die Umsetzung des ersten Mitmachprojektes gemeinsam mit Ihnen und Euch heute feiern zu können“. Besonders begrüßte sie unter den Gästen den Weidenkünstler Thomas Hofmann, Petra Klöppel von der städtischen Bauverwaltung und den engagiertem ehrenamtlichen Helferkreis. Jede Bank im Weidenpavillon war besetzt; der Weidenpavillon war umringt von Interessierten.

Das Mitmachprojekt am Bergwerksee kann sich wirklich sehen lassen. Dank der produktiven Zusammenarbeit von Verwaltung, Bauhof, Weidenkünstler und vor allem den zahlreichen ehrenamtlichen Akteuren entstand ein Weidenpavillon mit einem Durchmesser von zwölf Metern - mit Sitzbänken aus Holz und Stein und einem Pultstein. Außerdem wurde ein naturnaher Weg geschaffen, der den Pavillon umschließt sowie fünf Weidenskulpturen und eine „Weidenmuschel“ - eine von unterschiedlichen Sträuchern bepflanzte Sitzbank mit Blick auf den See.

Das Projekt nahm seinen Anfang mit einer Begehung im März letzten Jahres. Thomas Hofmann, der die besondere Bedeutung des Sees direkt spürte, skizzierte seine ersten Entwürfe im Mai 2022 - die er schließlich in ihrer finalen Fassung in einer öffentlichen Informationsveranstaltung im Bürgerhaus Weckesheim im September 2022 allen Interessierten vorgestellte. Direkt an diesem Abend konnten sich Akteure für das Mitmachprojekt anmelden.

Die konkrete Arbeit begann im Januar 2023 mit dem Schneiden von Flechtweiden in Stockheim. Anfang Februar wurden dann die Pflanzweiden in Burkhards geschnitten. Am 11. Februar fand der große Setz-Tag der Weiden am Bergwerksee statt.

Insgesamt wurden circa 150 große Weiden gepflanzt sowie 20 weitere kleine. Dann hieß es Weiden formen, Steine setzen und mit der Modellierung der Skulpturen beginnen. Bänke wurden errichtet, gestrichen und verstärkt und immer wieder fanden Pflegearbeiten statt.

Bürgermeisterin Lena Herget dankte den engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die das Projekt zu etwas ganz Besonderem gemacht hätten; sie dankte Thomas Hofmann für seine künstlerische Gestaltung und sympathische Anleitung des Teams, dem Bauhof für seine Mit- und Zuarbeit und Petra Klöppel, die das Projekt neben vielen anderen Großprojekten mit Herzblut begleitet habe.

Thomas Hofmann, für den der Weidenpavillon ein Leuchtturm seiner Arbeit sei, stellte das Team und die einzelnen Arbeitsschritte nochmals vor – bevor er zu einer Flechtvorführung einlud. Aus unmittelbarer Nähe konnte man das Flechten beobachten. Für die Kinder gab es die Möglichkeit, den Seiltanz zu erproben. Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnung von Jessica Born und Georg Crostewitz.

Um das leibliche Wohl kümmerte sich Stefan Petermann mit seinem Team und Sandra Sibbe aus der „Alte Blechwerkstatt“.

 „Mit dem Weidenpavillon wurde eine erste Attraktivitätssteigerung am Bergwerksee vorgenommen - der Prozess für die Weiterentwicklung wurde somit gestartet. Es gibt noch viel zu tun - packen wir es an“, sagte Bürgermeisterin Lena Herget zum Abschluss ihrer Rede. Es sei ein Ort entstanden, der mehrere Funktionen zugleich erfülle – er sei Schattenspender und Rückzugsort. Ein Ort zum Ankommen und Verweilen. Er solle ein Raum für kleinere Kulturveranstaltungen und ein Trauort werden. Die erste standesamtliche Eheschließung habe bereits hier stattgefunden.  

Die Feierlichkeiten wurden leider durch den Regen etwas gestört. Doch man war sich sicher, dass es an diesem besonderen Ort noch viele Gründe für ein geselliges Zusammenkommen geben werde.